Auf neuen Wegen – die Uhrwerkgleise

Eine spezielle Produktion für die einzige Spur 00 Uhrwerklok S870 stellen die Gleise 872A1/1 (gebogen) und 872D1/1 (gerade) dar. Im wesentlichen basierend auf den Standardgleisen der Nachkriegsproduktion mit engem Schwellenabstand und durchgehendem Mittelleiter, wurde bei den geraden und gebogenen Gleisen voller Länge der Mittelleiter bei der Produktion weggelassen. Die Löcher für den Einbau des Mittelleiters sind vorhanden, die Laschen aber nicht umgebogen.

uhrwerkgleise.jpg

Eine genauere Betrachtung der Gleise ergibt aber weitere, erstaunliche Unterschiede. Im normalen Programm sind die Gleise 3600 A1/1 und 3700 A1/1 mit je 12 Stück für eine Kreis bei 76 bzw. 91cm Durchmesser aufgeführt. Das gebogene Gleis 872 A1/1 ergibt jedoch schon mit 8 Gleisen einen Kreis mit 61cm Durchmesser und ist somit ein echter Exot in der Produktion. Es ist zu vermuten das auch eine kleine Anzahl von Gleisen komplett im Werk montiert wurden um damit Schauanlagen in den 50er Jahren auszustatten, es existieren Fotos von solchen Anlagen die dies belegen.

Somit ist ein “Industriekreis” auch mit durchgehendem Mittelleiter machbar!

872mag.jpg

Mit den Mittelleiter-Umbausätzen 872MAG (gebogen) und 872MDG (gerade) konnten die fehlenden Mittelleiter auch nachträglich von den Kunden eingebaut werden.

872d-11.jpg

Beide Gleise waren als 872A 1/1 (gebogen) und 872D 1/1 (gerade) ohne Mittelleiter im normalen Sortiment zu finden und wurden auch in den Startpackungen (S873/1 -Personenzug und S873/2 – Güterzug) zusammen mit der stromlinienförmigen Uhrwerklok S870 geliefert.

4 Kommentare zu “Auf neuen Wegen – die Uhrwerkgleise

  1. Als Ergänzung möchte ich hinzufügen:
    Mit den gebogenen Gleisen 872A 1/1 und dem entsprechenden Mittelleiterzurüstsatz 872 MAG ließen sich auch Industriegleise aufbauen. Für diesen Radius wurde meines Wissens zur damaligen Zeit noch kein fertig konfektioniertes Gleis von Märklin angeboten, zumindest nicht mit durchgehendem Mittelleiter. Man benötigte für einen Halbkreis 4 Gleise. Damit ließen sich bereits 3 unterschiedliche Radien realisieren; mit Hilfe des Modellgleises, welches ab 1954 angeboten wurde, waren es sogar 5 unterschiedliche Radien. Ob es Übergangsschienen zwischen Modell- und Mittelleiterschienen gab, kann ich nicht sagen.

    Für den Aufbau / Erweiterung meiner Anlage suche ich noch mehr von solchen Gleisen nebst Umrüstsätzen. Vielleicht kann man den Kontakt über den Betreiber dieser Homepage Frank Ronneberg herstellen.
    MfG Siegfried

  2. Bei Durchsicht meiner Gleisvorräte mit durchgehendem Mittelleiter musste ich feststellen,dass ca. 40 Stck dabeiwaren,die zum Durchmesser 61 cm gehören.
    Somit können es doch nicht nur einige wenige von dieser
    Sorte sein,die von Märklin für besondere Anlässe extra gefertigt wurden. oder liege ich da falsch ??

    MfG
    Reinhard

  3. Hallo, zusammen,

    im Katalog angeboten wurden fertig montierte Mittelleiterschienen mit dem Radius der Uhrwerkbahngleise zumindest nicht. Jede/r konnte damals aber die Uhrwerkbahnschienen und den Zurüst-Mittelleiter in beliebiger Anzahl erwerben und daraus Schienen für die elektrische Bahn zusammenbauen. Erst das spätere Punktkontaktgleis kannte den “Industrieradius” 5120 mit der gleichen Geometrie.

    @Siegfried Eckert,

    ein Übergangsgleis zwischen Mittelleiter- und Modellgleis erübrigt sich. Die beiden Gleissysteme können direkt zusammengesteckt werden.

    VlG

    Josef

Schreibe einen Kommentar zu Siegfried Eckert Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert