Hier nun Bilder einer wirklich alten Tischbahn, die Bilder wurden von M. Christen zur Verfügung gestellt. Leider existieren von dieser Anlage aus dem Münchener Raum nur noch einige Wagen und der Bahnhof, sowie Fragmente der HR700, sehr schade. Neben dem Stellpult mit den Fahrtreglern, welches anscheinend im Selbstbau entstanden ist,
ist die obere Ebene mit einer doppelten Kehrschleife ein echtes Highlight! Auf der Anlage tummeln sich viele alte Modelle die heute sehr gesucht sind, so beispielsweise ein TW800. Eine wirklich sehr schöne Anlage mit geringem Platzbedarf. Einfach toll!
Das Streckenprinzip dieser Anlage wird viel zu selten umgesetzt – wahrscheinlich weil alle glauben, dass eine Kehrschleife interessant anzuschauen ist und deswegen in die Höhe gebaut gehört.
Das Gegenteil ergibt allerdings mehr Sinn, weil dann im Sichtbereich Raum für interessante Rangiermanöver ist, während das Wenden ganzer Züge im Untergrund geschieht.
Man kennt den Begriff Schattenbahnhof, der der Bereicherung des Betriebes dadurch dient, dass verschiedene Züge fahren können, ohne dass sie gegeneinander ausgetausch werden müssen.
Im gleichen Zuge sollte von Schattenkehren gesprochen werden. Sie bereichern den Betrieb, indem sie Raum lassen für interessanteres, als ständige Bogenfahrten.
Wenn man Kehren im Sichtbereich vermeidet, entfallen auf die verdeckten Bereiche ohnehin längere Streckenabschnitte. Dies kann man dafür nutzen, die Steigungen/Gefälle vom und zum Untergrund weniger steil zu gestalten. Das kommt wiederum der Betriebssicherheit zugute. Im Vordergrund (Sichtbereich) verbleiben dann Streckenteile, die repräsentativ gestaltet werden können – etwa als Paradehauptstrecke mit 2 Richtungsgleisen, auf denen Zugbegegnungen stattfinden können.
Eine Kehre im verdeckten Anlagenbereich in Zusammenhang mit einem Umfahrgleis und ggfs. noch einigen Abstellgruppen ermöglicht dann einen sehr lebendigen Betrieb, bei dem das gleiche Zugmaterial mehrfach für verschiedene Züge genutzt werden kann.
Man kann nicht nur Loks und ganze Züge wenden, sondern auch Züge teilen und mit anderen Loks wieder durch den Sichtbereich schicken. Der Eindruck von einer Fülle verschiedener Züge kann dadurch mit wenigen Manipulationen erzeugt werden. Das spart Fahrzeugmaterial und benötigten Abstellplatz. Kaum jemand wird bemerken, dass jeweils halbe Züge die gleichen sind, die gerade zuvor in Kombination mit einer anderen Zughälfte über die Anlage gefahren sind.
Finden diese Manipulationen hingegen im Sichtbereich statt, ist der faule Zauber sofort entlarvt.