Von einem Märklin Freund aus der benachbarten Schweiz kommen die folgenden Bilder. Hr. F. hat in den letzten Jahren verschiedenste Anlagen aufgebaut. Da kein dauerhafter Platz vorhanden ist, „leben“ diese Anlagen nur in 4 Monaten der Winterzeit. Die Anlagen werden zum Frühling hin immer wieder abgebaut, und es werden neue Ideen für das nächste Jahr gesammelt.
Etwas speziell sind die Bauten mit Märklin Baukasten, welche die Anlagen aber sehr schön ergänzen. Passend zum Bahnhof Friedrichshafen ist hier die Bahnhofshalle zu nennen, welche natürlich an das Märklin Vorbild 424B erinnert. Aber auch der imposante Kran mit den Spur 0 Modellen ist wirklich bemerkenswert!
Gratuliere. Die Kunst beim Modellbahnen besteht nicht
Nur aus Nietenzählerei. Die Anlage soll etwas vermitteln: der Jugendtraum, der Betriensablauf, die
Darstellung kann auch naiv sein. Das Rauschen, Rattern und Poltern und Funktionieren der alten Märklin und Hag auf Metallgeleise weckt ganz andere Emotionen, als das Surren einer superdetailliierten Fine Scale. Auch Wesamodelle aus den 50ern sind schön.
Was für eine bemerkenswerte Anlage!
Der Bahnhof 418 geht eine harmonische Verbindung mit einem Bahnsteig aus dem Metallbaukasten ein, der Lokschuppen aus Blech harmoniert bestens mit einem Wasserturm aus Pappe und der Bekohlung aus dem frühen „Plastikzeitalter“, der Bahnübergang 457 bietet einem Baustein-Dorf Anschluß an das Verkehrsnetz, der Hafen mit Segelbooten wird von einem Leuchtturm aus Ankersteinen überragt … Alles mit viel Kreativität und großem Gespür für die richtige Zusammenstellung angelegt, gleichzeitig aber so ungezwungen, dass es wie zufällig wirkt. Alles in allem eine ganz besondere Spielanlage und zugleich die perfekte Antithese zu den (natürlich ebenfalls bewundernswerten) „Museumsbahnen“, die sich auf die Präsentation von seltenem Stücken aus der Blechära konzentrieren.
Ich persönlich habe hier eine völlig neue Inspirationsquelle gefunden und beglücjwünsche Herrn F. zu seinem Ansatz. Meine Pläne für eine Museumsbahn, genauer gesagt eine Nachempfindung der Kataloganlage von 1951, sind damit wohl auf Dauer in der Schublade verschwunden. Stattdessen habe ich aus dem Keller einen Karton Schienen sowie meinen alten Anker-Baukasten (ein Familienerbstück) geholt und ganz ohne „Planung“ spontan eine kleine Tischanlage zusammengesteckt. Man glaubt gar nicht, wieviel Spaß es macht, ein halbweg maßstabgetreues Baustein-Dorf aufzubauen, bei Nichtgefallen ganz einfach wieder zu „verwerfen“ und ein anderes Layout auszuprobieren. Wahrscheinlich ist es gerade diese Ungezwungenheit, das Provisorische und die bewußte Abkehr vom Präsentationsgedanken, der hier den Reiz der Sache ausmacht und unglaublich befreiend wirkt.
Vielen Dank an Hrn. F für die tollen Bilder und dem Gestalter der vorliegenden Seiten für die Präsentation dieser ungewöhnlichen Spielbahn. Ich bin restlos begeistert – und gehe jetzt wieder spielen.