Die Stromlinien Dampflok SK800 wurde ab 1939 angeboten, nach einigen Formänderungen endete die Kariere dieser Lok im Jahre 1959, letzte Expemplare gelangten als Teilesätze in den 70er Jahren in den Handel.
Eine heute selten zu findende Nachkriegsvariante der SK800 stellt die 1946 und 1947 hergestellte Variante „E“ mit angegossenen Handläufen dar. Angeboten wurde diese Version vor allem in PX-Läden, dies ist sicher auch der Grund warum dieses Modell in Europa recht selten zu finden ist, in den USA aber von Zeit zu Zeit auftaucht. Gleiches gilt übrigens für die brünierte Version von 1946, welche ebenfalls in PX-Läden angeboten wurde. Die Bezeichnung „E“ steht bei diesem Modell vermutlich für Export.
Aufgrund der Materialknappheit entfielen bei diesem Modell die aus Draht gefertigten Handläufe, diese wurden stattdessen am Gehäuse angegossen. Dies war nur durch eine Anpassung der Form machbar. Mit dem offenen Bürstenlager und den alten Lampen mit Schraubsockel, hat diese Version noch große Ähnlichkeiten mit den Varianten der Vorkriegszeit. Auch die hinten aus dem Führerhaus ragende Umschaltstange sowie die Aussparung für die Steuerung am Gehäuse (in Höhe der 1. Treibachse) sind Relikte aus der Frühzeit dieses Modells.
Wie alle Modelle dieses Baujahres, war auch die Stromlinienlok mit einem Löffelschleifer ausgestattet.
Interessant ist dieses Modell auch wegen dem funktionierenden Anschluß für die Zugbeleuchtung, alle nachfolgenden Varianten hatten diesen nicht mehr oder er war nicht funktionsfähig. Der zu diesem Modell passende Tender ist mit Drehgestellen aus Blech ausgestattet, spätere Versionen wurden mit Gußdrehgestellen ausgestattet.
Zinkfraß ist bei den kurz nach dem Krieg produzierten Varianten leider ein Dauerthema, insbesondere der Tender ist oft davon befallen. Hier ein stark brüchiger Tender einer SK800 in der brünierten Version. Alle Blechteile (Boden, Drehgestelle, Kupplung und Schild an der Seite) sind noch brauchbar, das Gehäuse hingehen ist in diesem Zustand wertlos.
Geliefert wurden diese Modelle für die PX Läden in Kartons aus dünner, hellbrauner Pappe oder den üblichen rot-rautierten Verpackungen. Vermutlich wurden diese ausschliesslich in PX Läden verkauft, auch Wagen der 350er Serie mit braunen Kartons sind bekannt.
Das „E“ steht für Ersatzteilversion. Märklin hatte 1947 bei der Umstellung auf die SK 800 N sich eine Reserve für die zu erwartenden Zinkfraß-Reklamationen der VK-Modelle noch schnell gefertigt. Daher gab es diese Maschinen im Austausch noch bis 1953, aber auch mit den moderneren Radsätzen der SK 800 N. Die abgebildete Version ist bis auf die Handläufe identisch mit der VK-Version. Wo später die Räder mit Zinkfraß eingeliefert wurden, kamen neue aus der lfd. Produktion auch mit Haftreifen an die Lok.
Bei den Teilesätzen der 70er Jahre wurden sogar F800-Räder , z.B. Mittelrad mit Spurkranz, ausgeliefert.
Inzwischen sind so viele SK 800 E auf dem Markt aufgetaucht, dass sie nun die billigste VK-Version darstellt.
Die SK 800 E gab es in verschiedenen Ausführungen:
Vor- und Nachlaufdrehgestelle mit Scheibenrädern, ab ca. 2.Hälfte 1948 mit Speichenrädern. Frühe Ausführungen waren brüniert, später wurden Brünierungen mit schwarzer Farbe überlackiert, aber es gab in der Mehrzahl lackierte Ausführungen ohne Brünierung darunter.
Aus dem Juli 1948 stammt ein Einlegeblatt zum Katalog D 47 in dem es heißt > Die „SK 800 N“ ist vorläufig nicht lieferbar, dagegen kann aber die „SK 800“ in bisheriger Ausführung geliefert werden. Dies betrifft auch die entsprechenden Zugpackungen.
(s.Märklin Magazin 03/05, Seite 100)
Gleiches gilt auch für die HR 800 N (s.MM 02/06 S.92). Märklin hat schon vorher in Händleranschreiben darauf hingewiesen, daß es wegen fehlendem Material zu Lieferengpässen bei den Exporten kam.
Zink wurde in der ersten Nachkriegszeit unter anderem von einer Nürnberger Firma bezogen, die bei der Umschmelzung von Altmaterial auch Abfälle aus der Flugzeugindustrie verwendete. Man bezog von hier eine sogenannte Umschmelz- ligierung, die aber mit dem Original-Werkstoff wenig zu tun hatte.
Die Originalmischung Z 410 war aufgrund der Besatzungs- statute für die Spielzeugproduktion damals noch verboten. (s.Märklin 125 Jahre S.110)
So kam es aufgrund der Zusammensetzung der Umschmelz- Ligierung in späteren Jahren zu einer interkristallinen Korrosion, die aufgrund von Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit bei der Lagerung von Modellbahnen auf Speichern und in Kellern stark begünstigt wurde.
hallo frank,habe eine frage : bei der durchsicht meiner sammlung ist mir vor ein paar tagen aufgefallen das ich modelle der 800 serie besitze (sk 800,rm 800,f8oo),die innen lackierte rote radsätze an lok+tender besitzen-sowie mod. ohne lackierung.gibt es dafür gründe,oder ist das ein hinweis auf gefriemel vom vorbesitzer? für eine antwort wäre ich dankbar.mfg.
Hallo Andreas,
dazu habe ich grad keine Idee… magst Du mir mal ein Foto schicken? Wenn das nicht „gefriemelt“ ist würde ich den Artikel ergänzen.
Beste Grüße,
Frank
Hallo Andreas 2,
habe mich auf Restaurierung von 800er Loks spezialisiert und ca. 250 St. aufgearbeitet. Meine Erkenntnis ist, dass die Innenseite der Räder bis ungefähr 1954 immer rot waren. Auf jeden Fall kann ich verbindlich sagen, dass es serienmäßig so produziert wurde. Allerdings nicht die kleinen Vor- und Nachlaufräder der F, G, TT, TP usw. Die Nachlaufräder der F800 hatten aber auch rote Innenflächen.
Gruss
Rainer
hallo rainer,danke für deine info.ja klar ging da ja um tender-radsätze und treibradgruppe.habe mir das schon gedacht,daß es da eine zeitliche eingrenzung gibt.
interessant ist in diesem zusammmenhang wie in offiziellen puplikationen und auch unter sammlern oft von modell xy version x das wort „weiterentwickelt“ benutzt wird!–mir ist aufgefallen,das nach 1952 viele modelle/zubehöre immer weiter „vereinfacht“ wurden (durch einsparen von arbeitsgängen bei bemalung usw.)aus beweglichen türen-werden bahnsteig-sperren häusschen- ua,— nur so ließen sich die preise halten-steigende lohnkosten-auffangen…
…wobei mir ja auch der fernbetättigte kran mit zusätzlicher handkurbel+tiefstrahler-besser gefällt-als das jüngere modell aus den60ern.
wollte einfach wissen ob andere sammmler dies ähnlich sehen. mfg.
Hallo,
habe mit großem Interesse die obigen Artikel gelesen. Bin bei einer sehr alten Sammlungsauflösung auf drei SK 800 gestoßen, welche allerdings teilweise nicht mehr kpl. sind. Gibt es für die SK 800 eine Explosionszeichnung? Würde wenn ja, gerne eine erwerben, da ich versuchen will, die Loks wieder in Gang zu bekommen.
Für eine Info oder Kaufhinweis wäre ich sehr dankbar.
Gruss Rolf
Hallo Rolf,
für die SK habe ich grad keine Explosionszeichnung zur Hand.
Selbst wenn ich eine habe ist die sicher für eine der letzten Versionen…
Fehlende Teile, auch für alte SK800 bekommst, Du bei den unter „Ersatzteile“ in der Seitenleiste aufgeführten Händlern.
Frank
Ich habe eine Frage zu den Tenndern der SK 800. Ich besitze 2 Loks aus der Nachkriegsproduktion. Bei der einen (Koll-Version 16 oder 17) ist der Guss-Tender 310 gr. schwer. Bei der anderen Lok (Koll 13, 1948 (?), neu lackiert und mit einigen Neugußteilen versehen) ist der Tender offensichtlich auch aus Metall – aber nur 102 gr. schwer, ich vermute, er ist aus Aluminium, oder irgendeiner anderen Legierung gegossen.
Meine Frage ist, weiß jemand, ob es Nachbautender aus Alu für die SK 800 gab? vielleicht von Ritter oder einer anderen Werkstatt?
Josef
hallo
Habe Heute eine sk entlackt die mit farbe überpinselt wurde , Tender und Lok (angegossene Handläufe ) beide Teile sind Brühniert ?
Da Ich in der Literatur nichts finden konnte ,
wolte Ich nun mal hier Nachfragen ob das so seine richtigkeit hat ?
Grus Micha