3025, der letzte “echte” Triebwagen von Märklin

Die Reihe der “echten”, man könnte sie auch als “klassische” Triebwagen bezeichnen, Triebwagen der frühen Spur 00/H0 Produktion endete mit dem Schnelltriebwagen 3025. Hatte der berühmte Vorgänger TW700/800 keinerlei Ähnlichkeit, so kann der großartige ST800 eine Verwandschaft zum 3025 nicht leugnen. Ein Vorbild für den 3025 gab es auf den Gleisen der Bundesbahn nicht, eine Ähnlichkeit ist vielleicht beim VT08 und ähnlichen Triebwagen auszumachen.

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Der von 1958 an gebaute, komplett in rot lackierte, Schnelltriebwagen wurde ausschliesslich als dreiteilige Einheit ausgeliefert und war, ohne Stromabnehmer, an ein Vorbild mit Dieselantrieb angelehnt. Wie schon beim ST800 waren die Drehgestellblenden für je drei Achsen ausgelegt, es wurden jedoch nur die beiden äußeren Achsen bestückt.


Mit einer Länge von 58 cm wurde die dreiteilige Einheit ab 1958 fest zusammengekuppelt ausgeliefert. Zunächst noch im roten, rautierten Karton erhältlich, wobei spätere Versionen im hellblauen Bilderkarton geliefert wurden.

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Wie damals üblich, gehörte eine Anleitung zu jedem Modell dazu, hier vom März 1958. Allein diese ist heute bei Sammlern fast genauso gesucht wie der Schnelltriebwagen oder auch der passende Karton.

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Die Anleitung geht auch sehr schön auf einer Doppelseite auf die Demontage und die Besonderheiten des Zuges ein.

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Das Innenleben dieses Zuges ist in großen Teilen identisch mit dem ST800, mit den Ausnahmen das der ST800 über einen Dachstromabnehmer verfügt, dieser Anschluß fehlt dem 3025. Weiterhin sind über die Jahre kleinere Veränderungen vorgenommen worden, so unterscheidet sich beispielsweise auch die elektrische Versorgung der Lampen vom ST800. Rechts im Bild übrigens gut zu erkennen das die Leitungen damals einfach mit einem Faden zusammengebunden wurden.

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Zum Betrieb wurden in den Katalogen der 50er Jahre für dieses Modell ein 30VA Trafo empfohlen. Das Öffnen ist übrigens ein Kinderspiel, eine Schraube auf der Unterseite ist zu lösen, dann kann das Gehäuse nach vorne hin abgenommen werden.

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Auf den ersten Blick sehen sich, bis auf den Triebkopf, der ST800 und der 3025 äußerlich sehr ähnlich. Auf den zweiten Blick stellt man aber sehr schnell fest, daß der 3025 einige Detail mitbringt die dem ST800 fehlen.
Zunächst finden sich neben den Einstiegstüren jeweils Bezeichnungen für die erste Klasse. Da diese an allen drei Teilen des 3025 zu finden sind, unterscheidet sich jedes Gehäuseteil vom ST800 und ist damit auch nicht austauschbar.

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Neben den erhabenen Beschriftungen für die 1. Klasse, wurde auf den Seiten noch das DB Emblem per Schiebebild aufgebracht. Die Rahmenbeschriftung ist ebenfalls als Schiebebild ausgeführt und ist identisch mit der Rahmenbeschriftung der V200 (3021). Das Endteil verfügt beim 3025 über drei echte Lampen, die beim ST800 angedeutete, obere dritte Lampe wurde durch eine funktionsfähige, rote Lampe ersetzt.

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Vom Triebkopf des ST800 stammt der Dachlüfter, welcher nun auf beiden Endteilen des 3025 zu finden ist. Mit diesen Formänderungen stellt der 3025 bestenfalls eine Halbbruder des ST800 dar. Die erste Serie wurde 1958 produziert und hat eine breiteren Ring um den Dachlüfter. Die zweite, von 1959 bis 1961 produzierte Serie hat einen schmalen Ring um den Dachlüfter. Hier die erste Version mit 2mm breitem Ring (links) und die zweite Version mit 1mm Ring (rechts) um den Dachlüfter.

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Für 1230 Gramm Zug mussten im Jahre 1961 ganze 85 DM gezahlt werden.

2 Kommentare zu “3025, der letzte “echte” Triebwagen von Märklin

  1. Der 3025 ist eine vereinfachte Version des ST800, d.h. Schlusswagenteil wurde auch zum Triebwagenteil, Lichtwechsel wie beim DT 800 und feste Kupplung der Wagen wegen der Lichtwechselverkabelung.
    Der ST800 als US-Streamliner hatte ja untypische Jakobsdrehgestelle, so dass aufgrund der Vorkriegesprototypen SVT-Leipzig und SVT-Kruckeberg anzunehmen ist, dass Otto Bang-Kaupp das Fahrwerk ursprünglich dafür entwickelt hatte, dann aber wegen der geänderten politischen Lage ein US-Exportmodell für die PX-Läden daraus kreierte. Leider hat Herbert Safft dann 1958 keine SVT-Triebköpfe für den 3025 spendiert.

  2. Ein Freund von mir hat den gleichen Triebzug von Märklin, jedoch 4-teilig.
    Ich kann dafür keine Bezeichnung finden.
    Kann uns jemand helfen?
    Danke!

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