Das Jahr 1947 brachte große Veränderungen für die Märklin Spur 00 Tischbahnen. In der Druckschrift „OA 0748 st“ werden neue Modelle wie die Gußwagenserie oder auch der DL800 sowie das „Krokodil“ CCS800 vorgestellt. Doch die Veränderungen fanden auch im kleinen statt. Mit den neuen Modellen wurde ebenfalls eine verbesserte Oberleitung eingeführt. Im wesentlichen unterschieden sich die Oberleitungsmasten nun in der Höhe welche um einen Zentimeter vergrößert wurde.
Um nun die alten, nur 10cm hohen, Masten aus der Vorkriegszeit (407 M) weiter verwenden zu können, wurde die „Mastverlängerung“ 407 MV angeboten. Ein wenig spektakuläres, kleines Teil welches heute aber kaum aufzutreiben ist. Die Mastverlängerung besteht aus vier Teilen, einem Zylinder als Distanzstück, welcher die eigentliche Verlängerung darstellt, zwei Unterlegscheiben zur Isolation sowie einer passenden Schraube welche die in den Masten eingesetzte kurze Schraube ersetzt.
Mit diesen vier Teilen aus dem Set 407 MV konnten also alte, 10 cm hohe, Oberleitungsmaste auf die Höhe von 11 cm entsprechend der neuen Oberleitungsmaste (407 MN) gebracht werden. Im Bild zu sehen sind zwei unterschiedliche Ausführungen in verzinkter, bzw. vernickelter Ausführung des Zylinders. Die linke Ausführung ist zusätzlich an den Kanten etwas abgeschrägt.
Nun verlieren sich solche Kleinteile entweder in Bastelkisten oder verstecken sich montiert an Vorkriegsmasten in irgendwelchen Sammlungen. Ein echter Zufallsfund ist in folgendem Bild zu sehen: die 407 MV in der Originalverpackung – eine Tüte mit dem Aufdruck „10 ST 407 MV“
Der Artikel 407 MV findet sich zuerst in der Preisliste 1949/4 (aus dem Januar 1949), ohne Verweis auf eine Seitenzahl im Katalog. Die neuen, 11 cm hohen, Masten (mit „N“ in der Artikelnummer) erscheinen erst in der Preisliste 4a und im Katalog D49 (1949). Den Zusatzbügel 800 ZB für alte Lok gibt es bereits früher, auch erklärt man die neue Masthöhe schon in der Ergänzung zum D47 und weist den Brückmast mit 11cm aus.Vermutlich wurde der Artikel 407 MV tatsächlich erst im Jahre 1949 ausgeliefert, wie viele der Modelle aus dem Katalog von 1947.
In jeder Tüte befindet sich zusätzlich eine kleine, dreisprachige Montageanleitung.
Moin,
was du alles findest, ist schon enorm. Klasse. Hat kaum jemand!
Hey Martin,
Danke. Ja, sowas macht mir Spaß 🙂
Habe den Artikel noch um die dazugehörige Anleitung ergänzt.
fr
hallo frank.
zum ersten frohe neu jahr.
toll diese teile ich wusste nicht genau was in denn tüten drin wahr,jetzt weiss ich es.
vielen dank für,s zeigen.
grüsse thomas
tolle teile frank.
schön was es alles gibt.
mich würde auch die tüte mit zusatzkupplungen interresieren ob da auch so ein rosa zettel dabei war.
grüsse thomas
Hey Thomas!
Bei den Zusatzkupplungen bin ich nicht sicher, aber zum 800ZB (Oberleitung) gibt es einen roten Zettel.
Beste Grüße!
Frank
Meinem Vater, welcher ab 1950 Märklin-Eisenbahen, teilweise gegen Entgelt, baute, gefiel die Märklin-Oberleitung damals nicht, nicht nur wegen der sehr einfachen „Balkenfahrdrähte“, sondern auch, weil der gesamte Mast Fahrspannung führte. Die Entgleisung eines Fahrzeugs führte damit auch noch zu einem Kurzschluß mit entsprechendem „Feuerwerk“.
So kam ihm die Einführung der Kibri-Oberleitung recht, denn diese war wesentlich vorbildgetreuer und die Maste waren kurzschlußsicher aus Kunststoff. Auch Märklin war diese Problematik wohl bewußt und nur wenige Jahre später gab es auch hier eine konstruktiv ähnliche Neuentwicklung.
Alle Maste damals waren logischerweise die Nachbildung der Oberleitung der Deutschen (Vorkriegs-) Reichsbahn, auch die neue Märklin Oberleitung. Märklin stellte die Mastproduktion erst nach Einführung der K-Gleise 1969 um, da gab es die Bundesbahnoberleitung im Original schon 20 Jahre und Reichsbahnmaste waren damals schon stark in der Minderheit. Sicher hatten 90% der Kunden noch niemals einen Reichsbahn-Fahrleitungsmast gesehen, denn diese gab es nur auf wenigen Strecken in Süddeutschland.
frank schön